Bearded Collies
Bearded Collie (engl.) = Bärtiger Hütehund, aber was heißt "bärtig"?
Das Haarkleid nach Rassestandard ist doppelt, mit weicher, pelziger und dichter Unterwolle. Das Deckhaar ist glatt, kräftig und zottig, weder wollig noch lockig, obgleich eine leichte Wellung erlaubt ist. Länge und Dichte des Haarkleides sind ausreichend, um Schutz zu bieten und die Form des Hundes zur Geltung zu bringen, jedoch nicht soviel, daß die natürlichen Linien des Körpers verwischt werden.
Das Haarkleid wird wöchentlich mehrfach gebürstet, keinesfalls aber getrimmt (Auszupfen abgestorbener Haare). Der Nasenrücken ist spärlich mit Haar bedeckt, wobei dieses an den Seiten etwas länger ist, gerade ausreichend, um die Lefzen zu bedecken. An den Wangen, den unteren Lefzen und unter dem Kinn nimmt das Fell zur Brust hin an Länge zu und bildet so den typischen Bart.
Beardies lieben korrekte Fellpflege und:
Ein gepflegtes Fell ist der Stolz des Besitzers.
1. Geschichte
Ohne Zweifel stammen "Beardies" von einer Familie zottiger Hütehunde ab, die im Rahmen des Handels oder durch Kriege zunächst nach England kamen. Schon früh bei den keltischen Stämmen paarten die Bauern kurzerhand gute Arbeitshunde mit starken Arbeitsleistungen und so entstanden in England der Old English Sheepdog (Bobtail), Welsh Grey (mittlerweile ausgestorben) und eben der Bearded Collie (Beardie). Gezüchtet um Weidetiere zu sammeln und zu treiben sind Beardies gute Läufer. Anders als der Border Collie arbeitet der Beardie nicht still. Über weite Entfernungen wurden Rinder und Schafe in der Herde gehalten und zum Markt getrieben. Sowohl im bergigen Gelände als auch auf den Märkten in London anzutreffen, dort ursprünglich auch als Smithfield Collie bekannt, verfügt er über dicke Haut, zottiges Fell, hohe Intelligenz, Selbstbewußtsein und Unabhängigkeit. Der Bearded Collie war so der ideale Arbeitspartner für den Schäfer. Man konnte den Beardie auch alleine zur Arbeit schicken, wenige Tage später kehrte er nach getaner Arbeit zurück. Mit dem Aufkommen von Lastwagen und Eisenbahn verschwand die ursprüngliche Arbeitsaufgabe des Bearded Collie weitgehend.
2. Moderner Rassestandard
Jede eingetragene Hunderasse wird im Ausstellungsring nach den Vorstellungen von einem perfekten Hund nach dem sog. Rassestandard gerichtet. Diese Perfektion ist natürlich nur eine Vorstellung, und nur die vorgestellten Tiere, die diesem Ideal am Nächsten kommen, erhalten den Titel eines Champion zugesprochen. Durch Verwendung dieser Tiere in der Zucht kann der hohe Rassestandard gehalten werden. Die Abstammung des einzelnen Tieres ist für Hundeliebhaber und Züchter im sog. Pedigree (Ahnentafel) nachgewiesen. Hier Links zur Ahnentafel von Crazy und Snorre.
2.1. Erscheinungsbild
Der Bearded Collie ist ein schlanker, aktiver Hund mit dem Wesen eines zuverlässigen, intelligenten Arbeitshundes. Obwohl kräftig gebaut dürfen Beardies nicht kurzläufig sein und nicht zu schwer wirken. Unter dem Körper soll viel Tageslicht zu sehen sein. Die ideale Widerristhöhe bei Rüden beträgt 53 - 56 cm, bei Hündinnen 51 - 53 cm.
2.2. Besondere Merkmale
Ein flacher und breiter Kopf mit großen, weit auseinander liegenden Augen sitzt an einem mäßig langen, leicht gebogenem und muskulösen Hals, der sanft in die gut zurück gelagerten Schultern über geht. Gerade Läufe bei stark bemuskelter Hinterhand und tief angesetzter Rute ermöglichen dem Beardie eine gleichmäßig fließende, weit ausgreifende Bewegung mit mühelosen Schritten. Die Beobachtung des Bewegungsablaufes bei einem gut ausbalancierten Hund macht große Freude. Das doppelte Haarkleid mit dicker, pelziger und dicht anliegender Unterwolle wird von hartem, kräftigem und zottigem Deckhaar bedeckt. Aus diesem Fell in allen Schattierungen von schwarz-weiss, braun-weiss, blau-weiss und fawn mit und ohne Abzeichen, schauen zwei freundliche Augen mit weichem und liebevollem Ausdruck ihre Familienmitglieder an.
2.3. Wesen
Beardies können auch heute noch unverändert zur Arbeit an Schafen und Rindern verwendet werden. Und die natürlichen Instinkte, die die Rasse aus ihrer Geschichte heraus mitbringt, können daher hervorragend auch für andere Aufgaben genutzt werden. In allererster Linie jedoch werden diese Hunde heute als Familienhunde gehalten und von daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass diese ursprünglichen Arbeitshunde den natürlichen Arbeitstrieb in der Familie nicht verlieren und ausreichend Beschäftigung finden. Eines der größten Vergnügen ist es für den Familienhund, seine "Herde" zusammen zu halten. Keinesfalls sollten Beardies stundenlang alleine gelassen werden. Die hohe Intelligenz und die selbstbewusste und extrovertierte Art verlangen menschliche Gesellschaft und die volle Einbeziehung in das Familienleben.
Zusammenfassung frei nach Kynos Ratgeber, Bearded Collie von Brenda White
Beardies können auch elegant: Hier sind Crazy und Snorre in unserer historischen Kutsche bei der Kutschengala im Schloss Schleißheim "dabei".
Als mutiger, aber verträglicher Arbeitshund eignet sich der Bearded Collie sowohl für die Familie mit Kindern, als auch als zuverlässiger Begleiter bei verschiedensten Freizeitaktivitäten, gleich ob einfach nur Spazieren gehen, Wandern, oder etwas exotischer als Reitbegleithund, Dogdancing oder Agility.
Crazy fährt auch gerne mal Kanu, hier im Tal der Ardeche.
Im schlimmsten Fall enden dann die wilden Abenteuer - oder wie hier beim Stöckchenwerfen bei einem Spaziergang - in einem Bach, Fluss oder sonstigen Gewässer.
Der Beardie nimmt´s immer gelassen. Bleiben Sie´s auch...
Freundlichst
Bernd Lichtenstern